ARNE LJUNG
 (1913 - 1998)

 

 

Arne Ljung, 1971

 

Arne Ljung (gespr. Ljüng) begann ca. 1963 Pfeifen zu machen -  mithin zu einer Zeit, als Bo Nordh gerade 22 Jahre alt war. Somit ist er einer der ersten Pfeifenmacher in Schweden und zu Lebzeiten mit Sicherheit einer der ältesten  Pfeifenmacher weltweit gewesen.  Zum Pfeifenmachen kam Ljung, weil er wegen einer schweren, bösartigen Erkrankung seine Arbeit verlor. Er verbrachte sein ganzes Leben in Malmö. Über sein Leben und seine Ansichten zum Thema Pfeife ist wenig bekannt. Er hat  eine geradezu gigantische Sammlung von Pfeifenskizzen und Formschablonen auf Papier  hinterlassen, die sich jetzt im Besitz des Pfeifenmachers Dura Semjaniv befinden und die anzusehen ich kürzlich die Gelegenheit hatte. Mir ist nicht genau bekannt, wie lange Ljung Pfeifen anfertigte, die jüngste, die ich gesehen habe, ist von 1989.

Es gibt momentan kaum Pfeifen von Arne Ljung am Markt, weshalb ich bisher nur fünf  Pfeifen direkt gesehen habe. Drei davon befinden sich seither in meinem Besitz. Sie sind excellent gearbeitet und das Holz ist leicht und von sehr dichter Maserung, wie man es bei älteren Pfeifen noch vergleichsweise oft sehen kann. Von anderen Pfeifen kenne ich nur Bilder.

Seine Pfeifen waren bzw. sind in Deutschland trotz ihrer herausragenden Qualität relativ wenig bekannt. Im "Neuen Tabakkollegium" aus den 80gern wird er aber wenigstens erwähnt. In seiner Heimat Schweden, besonders jedoch in Japan  feierte er  großer Erfolge. In einem japanischen Pfeifenbuch von 1978 wird Arne Ljung in gleicher Weise gewürdigt wie  Bo Nordh, Sixten und  Lars Ivarsson sowie Emil und Jess Chonowitsch, Anne Julie und Jörn Micke.

Die Pfeifen von Arne Ljung wurden am Anfang gestempelt mit "LJUNG of SWEDEN", später dann mit einem runden Stempel, ähnlich dem, den auch Sixten Ivarsson verwendet hat. Ob dem eingestempelten Symbol (bei meinen Pfeifen eine Sonne), die Bedeutung eines gradings zukommt und wie der Stellenwert dann einzuschätzen wäre, ist mir leider nicht bekannt. Eine Arne Ljung ist sicher für den Freund skandinavischer Pfeifen ein herausragendes Sammelstück und ein erstklassiges Rauchgerät dazu. Obwohl, mangels großem Namen, die Pfeifen sicher nicht so bekannt sind, sind sie doch extrem selten und erzielen deshalb Preise ab 500.- Euro für ge(b)rauchte und 1000.- Euro für ungerauchte Stücke.

(Dank an Jan Andersson und Dura Semjaniv, Schweden, für das Poträtfoto von Arne Ljung und weitere Informationen sowie an Per Billhäll, Schweden, und Jakob Groth, Dänemark, für die Pfeifen-Bilder)

Es ist ausdrücklich nicht gestattet, diese Texte, auch auszugsweise, und Bilder, ohne  schriftliches Einverständnis des/der Rechteinhaber(s) herunterzuladen und zu verwenden! (c) Pipendoge, 2009 

Eine recht frühe, schlichte,  ungerauchte Pfeife, noch gestempelt  mit
 "Ljung of Sweden
" 

Spätere, stilistisch sehr ansprechende Pfeifen

 

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