LARS IVARSSON

 

 

 

Wenn man an Lars Ivarsson, Sohn des unvergessenen Sixten Ivarsson, denkt, hat man irgendwie den Eindruck eines noch jungen Mannes im Hinterkopf. Dabei fertigt Lars, geb. 1944, seit über 40 Jahren Pfeifen unter eigenem Namen an, nachdem er zuvor in der väterlichen Werkstatt mit Pfeifenreparaturen sein Taschengeld aufgebessert hat. Heute zählt Lars Ivarsson zu den drei weltweit angesehensten (und teuersten) Pfeifenmachern, nach Bo Nordh und etwa gleichauf mit Jess Chonowitsch.

Sehr frühe Pfeifen von Lars Ivarsson, die man gelegentlich als Estates bekommen kann, zeichnen sich nicht unbedingt durch stilistische Eigenständigkeit aus und sind oft von robuster Form. Aber bereits in den 1970gern verfügte Lars Ivarsson über eine sehr eigene und spannende Formensprache.

Die jüngeren Pfeifen sind durch schwungvoll-kühne Formgebung (z.T. sehr lange Holme) und durch die Verwendung sehr schöner, schlichter Zierringe aus Holz und Bein gekennzeichnet. Zudem experimentiert  Ivarsson auch daran, eine möglichst gedrungene Pfeife zu fertigen. Zudem gilt Lars als Erfinder des Kugelfisch- (blowfish) Designs, einer elegant gescheitelten Pfeifenform mit sehr steilem Holm, wobei eine oder beide unteren Holmkanten in den Kopf auslaufen. Kritisch sei auch bemerkt, dass Lars manchmal Pfeifen fertigt, bei denen er die Naturborke am Kopfboden oder gar seitlich am Kopf stehen lässt. Mir gefällt so etwas persönlich nicht, da es das haptische Erlebnis beim Pfeiferauchen empfindlich störten kann.

Die Pfeifen werden wie folgt gestempelt: runder Stempel „AN IVARSSON PRODUCT“ (auch von Sixten I. verwendet) und dazu in geschwungenen Lettern „L.I.“ „NN/JJ“  bzw. bei sandgestrahlten „S NN/JJ“  für (z.B. S 14/01). Zu jeder Pfeife gibt es einen schlichten, grauen Lederbeutel, der die gleiche Bezeichnung trägt.  Ein grading gibt es nicht, besonders schöne Stücke werden mit „Fish“ gestempelt. Dieser Stempel wurde bisher aber nur ca. 30 Pfeifen „verliehen“, wir also nicht so inflationär verwendet wie bei manch anderen Pfeifenmachern.

Eine Pfeife mit "Fish" - Stempel

Noch viel seltener sind Pfeifen, die mit zwei "Fish" -Stempeln versehen ist (Doppel-Fish). In all den Jahrzehnten, die Lars nun Pfeifen fertigt, wurde dieser nur 2 mal verwendet

Extem selten: Die insgesamt zweite Pfeife mit Doppel-"Fish"-Stempel

Die aktuellen Pfeifen von Lars Ivarsson sind stilistisch ein echter Hingucker und vielfach wird es wohl beim Hingucken bleiben müssen: Eine L.I. kostet als Estate kaum unter 1500.- EURO, neue Sandgestrahlte ab 2000.-  bis zu 2200.- EURO. Glatte Pfeifen kosten ab ca. 4000.- EURO, was angesichts der Tatsache, dass glatte Pfeifen, die nicht mit „fish“ gestempelt sind, selten eine Maserung zeigen, welche als aufsehenerregend (aber durchaus als sehr schön) bezeichnet werden darf, doch recht kühn ist, den Sammler aber keineswegs abschreckt.

Lars Ivarsson fertigt zudem sehr schöne und gleichfalls sehr teure Messer  an, die ähnlich wie seine Pfeifen gekennzeichnet werden.

 Dank an Lars Ivarsson und Uli Wöhle für das feedback, an Per Billhäll (SE) und Jakob Groth (DK)
 und Jörg Wittkamp (D) für weitere Bilder
 

 Einige Anmerkungen zum Thema "Blowfish"

 

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 (c) Pipendoge, 2009
 

Die linke Pfeife ist die erste
Doppel-"Fish"-Pfeife


Abb. aus einem alten (1978) japanischen Buch



Eine  Pfeife, die mit dem Zusatzstempel
"Fish" versehen wurden



Sehr typische  Pfeifen von Lars Ivarsson
aus der Zeit zwischen 1986 bis 2004

 


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